MOKA EFTI des Herrn Eftimiades – Bar & Kaffeehaus Berlin

LADENGESCHÄFT, RESTAURANT MIT CAFÉ UND KAFFEERÖSTEREI – BERLIN MITTE 1929

Moka Efti kleine Eröffnungmoka-efti tiergarten

Giovanni Eftimiades, der Mann mit dem italienischen Vor- und dem griechischem Nachnamen, war ein Kaufmann in Berlin. Angekommen war er in den 1920er-Jahren aus Konstantinopel. Für die Berliner war der Name nicht leicht auszusprechen, sodass sich der gewitzte Geschäftsmann fortan „Efti“ nannte. Herr Efti begann einen Handel mit Kaffeebohnen, was ihm dann in Erweiterung den Namen „Moka Efti“ brachte. Anfang 1929 bot sich ihm die Gelegenheit an der Ecke Friedrichstrasse / Leipzigerstrasse in Berlin ein Kaffeehaus (Café Zielka) zu übernehmen. Ein Londoner Finanzier gab ihm das benötigte Geld und das „Moka Efti“ war geboren…

RESERVIERUNGEN

In den 1920er und 1930er Jahren konnten Reservierungen im Moka Efti bereits telefonisch getätigt werden. Täglich wurden hier mehr als 25.000 Tassen Kaffee verkauft.


Telefon: B2 Lützow 3838 oder 3839

ERÖFFNUNG    Leipziger Straße Ecke Friedrichstraße, BERLIN, DEUTSCHLAND

IM MÄRZ 1926 ERÖFFNET GIOVANNI EFTIMIADIS DAS ERSTE MOKA EFTI

Moka-Efti Leipziger Ecke Friedrichstrasse
ERÖFFNUNG    Kemperplatz, Tiergarten, BERLIN, DEUTSCHLAND

1933 öffnet Efti das Moka Efti Tiergarten, vormals Café Schottenhaml

Moka-Efti Tiergarten

BERLIN

DAS RESTAURANT

ARGENTINIEN

FEINSTES FILET

BERLIN

VARIETÉS

ERLESENE KÖSTLICHKEITEN

GEPFLEGT SPEISEN

Das Moka Efti ist keine Erfindung des Films „Babylon Berlin„, dieses berühmte (und auch berüchtigte Kaffeehaus in Berlin) gab es wirklich. Und zwar in den Zwanzigerjahre des letzten Jahrhunderts. Anfangs war es nur ein reines Kaffeehaus, aber nach und nach wurde es auch für Tanzfans interessant, ähnlich wie im Film.

Obwohl im Film schon klar übertrieben wird, denn das echte Moka Efti war weder eine große Disko noch war es ein Bordell. Es war ein mit allen Extravaganzen ausgestattetes Kaffeehaus. Die Eröffnung, des im orientalischen Stil gestalteten Cafés war im April 1929 mitten in Berlin, Friedrichstraße Ecke Leipziger Straße. Der Besitzer wollte durch die Bemalung der Decken und Wandflächen erreichen, dass sich die Gäste wie in 1001 Nacht fühlen. Es gab mehrere Säle, wollte man von einem Saal zum anderen wechseln, mussten die Gäste durch einen Gang, der einem Eisenbahnwagen nachempfunden war.

Außergewöhnlich für ein Kaffeehaus vor ca. 100 Jahren – es gab einen Friseursalon und ein Schreibzimmer mit „Miet-Sekretärinnen“ und ein Postamt. Für den Business-Mann von damals, war es möglich, einen Kaffee zu trinken, sich gleichzeitig rasieren zu lassen und nebenbei noch einen Brief zu diktieren, der dann direkt zur Post gebracht wurde.

Am meisten allerdings gefiel den Berlinern die Rolltreppe, die die Gäste von der Straße direkt in den ersten Stock beförderte, wo sich das Café befand. Es war die erste Rolltreppe in Berlin.

Giovanni Eftimiades und seine beiden Moka Efti in Berlin Mitte

Giovanni Eftimiades, der Mann mit dem italienischen Vor- und dem griechischem Nachnamen, war ein Kaufmann in Berlin. Angekommen war er in den 1920er-Jahren aus Konstantinopel. Für die Berliner war der Name Giovanni Eftimiades nicht leicht auszusprechen, sodass sich der gewitzte Geschäftsmann fortan „Efti“ nannte. Herr Efti begann einen Handel mit Kaffeebohnen, was ihm dann in Erweiterung den Namen „Moka Efti“ brachte. Anfang 1929 bot sich ihm die Gelegenheit an der Ecke Friedrichstrasse / Leipzigerstrasse in Berlin ein Kaffeehaus (Café Zielka) zu übernehmen. Ein Londoner Finanzier gab ihm das benötigte Geld und das „Moka Efti“ war geboren.

Giovanni Eftimiades wurde ein erfolgreicher Geschäftsmann

Moka-Efti Leipziger Ecke Friedrichstrasse

Ab sofort wurde das Etablissement „Moka Efti“ genannt, die Marke des Herrn Giovanni Eftimiades war geboren und die Besucher waren ausnahmslos begeistert. Vom Eingang der Friedrichstrasse kam man ebenerdig in die Konditorei, die in weißem Marmor gehalten war und direkt angeschlossen ein kleines Café hatte. Überall Maurische Bögen und Wandgemälde mit orientalischen Abbildungen. Wollte man von dem Ägyptischen Salon zur Kaffeebar wandelte man durch einen Gang der wie ein Schlafwagen gestaltet war.

Das Kaffeehaus florierte und es wurden täglich mehr als 25.000 Tassen Kaffee verkauft. Zurückzuführen war der ständige Strom an Menschen auch auf die erste Rolltreppe in Berlin mit der man in die Beletage zum 1. Stock fahren konnte. Eine Attraktion für Berliner und Besucher, denn viele kamen um Rolltreppe zu fahren nach oben, einen Kaffee zu trinken und anschließend erneut Rolltreppe zu fahren, nach unten.

Siegfried Kracauer lästerte über das Kaffeehaus von Giovanni Eftimiades:

Eine Rolltreppe, zu deren Funktionen es vermutlich gehört, den leichten Aufstieg in die höheren Schichten zu versinnbildlichen, befördert immer neue Scharen unmittelbar nach dem Orient, den Säulen und Haremsgitter markieren.

Auch gab es einen 2. Stock, dort befanden sich die Billardräume. Aber der pfiffige Geschäftsmann Giovanni Eftimiades hatte noch eine weitere Idee. Auf dieser Etage wurde noch ein Frisiersalon und ein Schreibzimmer als Korrespondenzraum eingerichtet. Die Berliner Wochenzeitung Berliner Herold schrieb:

Die vielen Stadtvertreter und Kaufleute der City sind erlöst, eine Tasse Mokka mit Musik beim Rasieren – das ist endlich mal was Neues. Zeitersparnis, Bequemlichkeit (auch am Sonntag?). Es ist eine Lust, wie der neue Mitinhaber Peter Stüber mit Herrn Efti den Wünschen des Publikums entgegen kommt!

Die Weltwirtschaftskrise brachte auch das Berliner Kaffeehaus ins Wanken. Die Londoner Geldgeber suchten das Weite und zurück blieb der Besitzer mit seinen Schulden. Sogar eine Gläubigerversammlung wurde einberufen, obwohl täglich enorme Umsätze erzielt wurden. Einige Jahre später wurde das Moka Efti (Leipzigerstrasse Ecke Friedrichstrasse) von der „Reform Kaffeehaus Gesellschaft“ übernommen und in eine Tanzlokal gewandelt.

In dieser Zeit übernahm Herr Efti das „Café Schottenhaml“ am Potsdamer Platz. Er nannte es „Moka Efti Tiergarten„, und es wurde eines der bekanntesten Tanzpaläste der damaligen Zeit. Auf 1.550 Quadratmetern wurde getanzt und Ragtime, Tango, Swing und Charleston gehört. Die Einrichtung bestand aus viel Metall, es gab Wasserfälle und echte exotische Vögel.

Café Schottenhaml

Nach dem Krieg war Giovanni Eftimiades pleite und ging weg aus Berlin

Nach dem 2. Weltkrieg lag alles in Schutt und Asche, beide Etablissements waren nur noch Trümmer. Die Russen hatten alles platt gemacht. Herr Eftimiades zog nach Frankfurt/Main, versuchte sich als Verleger und starb dort völlig verarmt.

In der Fernsehserie Babylon Berlin stellt der Zuschauerraum des Kinos Delphi in Berlin-Weißensee den Innenraum des Moka Efti dar. Seine gläserne Fassade baute Uli Hanisch im Studio Babelsberg in der Kulissenlandschaft Neue Berliner Straße.

Moka Efti in der City dem heutigen Berlin Mitte

Die richtige postalische Anschrift war: Moka Efti in der City, Berlin W.8, Friedrichstrasse 59-60, Ecke Leipziger Straße 28

Tanzpavillon im Moka Efti City - Leipzigerstrasse Ecke Friedrichstrasse

Moka Efti am Tiergarten

Die richtige postalische Anschrift war: Moka Efti am Tiergarten, Berlin W.9, Bellevuestraße 11

Konzertsaal im Paterre des Moka-Efti in Berlin-Tiergarten, Nähe Potsdamer Platz

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